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  • Stefanie Winke

Es muss was Neues her, aber verändern möchte ich nichts


Im Alltagsgebrauch werden widersprüchliche Gedanken oder Wünsche als paranoid beschrieben, so als könnte nicht ein und die gleiche Person parallel verschiedene Bedürfnisse in sich tragen.


Wir haben ein sehr altes System in uns, das uns vor Gefahren schützen möchte und stetig kritisch prüft, ob eine Bedrohung auf uns lauert.


Dieses System möchte, dass alles einfach so bleibt, wie es ist. Es feuert maximal mit Angst, wenn eine Veränderung ansteht (neuer Job, mögliche Trennung, Umzug).


In der Entwicklung des Menschen entstand aber ein neuerer Gehirnteil, der komplexere Zusammenhänge erkennen und verarbeiten kann.


Dieser Teil des Gehirns kann überprüfen, ob wirklich eine Gefahr besteht. Aus diesem Teil entsteht auch der Wunsch nach Veränderung, Abenteuer, Selbstverwirklichung.


Wir Menschen stehen also grundlegend und jeden Tag aufs Neue im Konflikt mit dem alten und dem neuen Teil unseres Gehirns.


Wenn ihr so widersprüchlich fühlt, seid ihr damit nicht allein, es ist menschlich.


Was kann helfen?


Ein erster Schritt ist zu erkennen, dass die Angst uns schützen möchte, aber vielleicht auch falsch feuert, weil der verantwortliche Teil des Gehirns nur oberflächlich prüft.


Unterschätzt zudem nicht den sozialen Aspekt. Uns mit Menschen auszutauschen, die Neues gewagt haben oder dabei sind, kann helfen die eigene Angst im Schach zu halten.


Was kann noch dabei helfen, sich zu verändern, obwohl ein Teil in uns alles belassen möchte, wie es ist? Überlegt wann ihr etwas gewagt und erreicht habe. Was ist alles gut gegangen? Schaut euch nach positiven Beispielen in der Umgebung um. Prüft welche Risiken bestehen und wie ihr diesen begegnen könntet, falls sie eintreten. Ihr seid unsicher, ob ihr euch bei dem neuen Arbeitgeber vielleicht unwohl fühlt? Vereinbart einen Probearbeitstag um die Abteilung kennen zu lernen. Wenn es doch schiefläuft, was sind dann die nächsten Schritte, um wieder eine gute Arbeitsstelle zu finden? Wie habt ihr frühere Krisen gemeistert? Wie lang haben sie angehalten? Fangt mit kleinen Veränderungen an, die schnell „Erfolge“ bringen. Mit Erfolg ist ein Glücksgefühl gemeint, keine Anerkennung von außen. Habt ihr noch weitere Ideen oder Anregungen?


Eure Stefanie


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